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9.12. - 13.12.
Es ist so viel geschehen, da muss ich
mich erst mal sortieren. Wo waren wir? Ah ja, der erste Morgen in
Ait Ben Haddou mit munter schwatzenden Japanern um 8:00 in der Früh
vor unserem Fenster.
...um diese Aussicht (und natürlich die in alle anderen Richtungen - es gibt genug Fotos) genießen zu dürfen.
Im alten Ort leben noch 11 Familien und er ist sensationell restauriert.
Aït-Ben-Haddou
diente als Kulisse für über 20 Hollywood-Produktionen, u. a.: Die Bibel (2011) Game of Thrones (2012) Für Game of Thrones Fans Yunkai wurde von Aït-Ben-Haddou inspiriert, hier wurde auch gedreht (und wird hoffentlich noch in der 4. Staffel)
http://www.youtube.com/watch?v=NPwRjcvnLsQ
Nicht nur als sehr gefragte Filmkulisse, sondern auch als Touristenanziehungspunkt sorgt Ait Ben Haddou für ein gutes Einkommen seiner Bewohner.
Neben den üblichen Tücher-.....-Geschäften gibt es auch ein nettes Restaurant und Cafe, mit Räumlichkeiten direkt im Fels.
Nach 2 herrlichen Tagen machten wir uns auf in den Hohen Atlas nach Telouet...
...gleich einmal wieder vorbei an einer sehr schönen Kasbah.
Die Bergdörfer entlang des schmalen fruchtbaren Streifens im Talboden lassen für uns längst vergangene Zeiten lebendig werden - fast wie im Mittelalter. Die Menschen leben sehr bescheiden in ihren Lahmbauten, fernab unserer "normalen" Welt - glaubt man - aber sehr viele haben ein Handy und fast auf jedem Haus prunkt eine Satschüssel. Die Straße ist neu und verbindet auch diesen abgelegenen Teil des Hohen Atlas mit der Außenwelt und bringt auch einige Touristen.
Diese Landschaft ist einfach grandios
und man kommt aus den schauen und freuen gar nicht mehr raus.
Die Kasbah von Teoulet war der
Herrschersitz der Familie Glaoui, Pascha von Marrakesch und
Kollaborateur mit den Franzosen Der Palast weist 3 Baufasen auf, 18., 19. und 20. Jahrhundert.
Der Teil aus den ersten 2 Jahrzehnten des vorigen Jhds. ist äußerst prunkvoll und es ist noch sehr viel erhalten, obwohl die Glaouis 1956 (Unabhängigkeit Marokkos) vertrieben wurden.
Nach ca. 20 km erreichen wir die Straße auf den Tizi-n-Tichka-Pass auf 2260m Höhe und fahren auf Marrakesch zu.
Dort hat sich zum letzten Mal hin nicht viel verändert...
...am Djemaa el fna wuzelt es sich inklusive "Beißwurmduler" (Schlangenbeschwörer auf tirolerisch)...
...es gibt große alte Geschäfte...
und kleine neue.
Im Internet haben wir ein Last-Minute-Angebot für einen sehr edlen SPA-Riad gefunden, direkt in der Madina.
Da mussten wir zuschlagen.
Leider habe ich mir wieder irgendetwas eingefangen (ich bin viel zu leichtsinnig mit rohem Gemüse) und bin einen Tag ausgefallen. So konnte ich unser schönes Zimmer und ein bisserl Wellness nutzen.
Nachdem es mir wieder besser ging und
wir von eine Abschiedrunde zurück kamen, erwartete uns die
Hiobsbotschaft -
Was dann kam, war wie aus einem
schlechten Krimi:
Auf jeden Fall hätten wir uns das ganze Theater ersparen können. Am nächsten Vormittag haben 2 Herrn aus unserem Riad mit Otto ein Provisorium gecheckt.
Und wir waren zu Mittag wieder unterwegs in den hohen Atlas, diesmal über den Tizi-n-Test. Leider sind auch hier die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar - dieser Stausee sollte um diese Jahreszeit schon wieder halb voll sein.
Nach all dem Ärger konnten wir zum Frühstück nichts runter gekommen, so war der Hunger am späten Mittag groß. Gott-sei-Dank ein Tajine-Tschecherl - Futter vom Feinsten.
So gestärkt erreichen wir Tin Mal, eine Mosche aus dem 12. Jhd. und das letzte Zeugnis der Almohaden.
Sie wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt und restaurier - sehr beeindruckend.
Na und dann ging´s los: durch ganz viel Nichts bis auf den Pass zur Grenze...
...von und nach Garnichts - ideal für einen Nationalpark.
Da haben wir uns dann runtergeschraubt auf einer meist einspurigen Schlaglochstraße (einmal sogar mit einem LKW als Gegenverkehr - Otto hat das großartig gemeistert). Diesen Pass sind wir an diesem Tag genau 2x gefahren: das erste und das letzte Mal.
In den Abendstunden erreichten wir die
etwas fragwürdige Zivilisation -
Nach eine Übernachtung in dem gleichen Schmuddelhotel wir das letzte Mal in Taroudannt fuhren wir in Richtung Antiatlas.
Hier gibt es auch noch nomadisch lebende Familien mit ihren Herden (und Auto).
Leider waren wir zur falschen Jahreszeit unterwegs, denn im Februar ist auf diesen Terrassen alles grün und die Mandelbäume blühen.
Ganz vereinzelt finden sich noch unglaublich einsame und einfachste Bauernhöfe. Wenn wir geglaubt haben schon das ultimative Nix an Landschaft durchfahren zu haben - Irrtum.
Aber dann, über dem Pass drüber - der Hammer.
Über das Tal der Ammeln nach Tafraout - im nächsten Bericht.
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