4.12. - 8.12.

Nach einer etwas gruseligen Übernachtung in Ouarzazate - wir waren die einzigen Gäste in dem nicht so kleinen Kasbahhotel - starteten wir bei etwas trüben Wetter in das Daatal in Richtung Zagora.

Schon in Ouarzazate haben wir unser nächstes Domizil ausgekundschaftet - La Petite Kasbah in einem kleinen Dorf nach Zagora.

Ein entzückendes Haus direkt an der Palmerie. Da haben wir gleich einmal die Betten zusammengestellt - das große, ganz harte für Otto, das kleine, ein bisserl weichere für mich und natürlich gleich auch unsere Kaffeemaschine in Position gebracht.

Im gemütlichen Gemeinschaftsraum, zum Garten hin offen, warten wir auf unser Essen, Otto schon sehr hungrig und wie man an seinen Strahlen sieht - es kommt schon. Im Internet wurde die Küche des Hauses sehr gelobt, wie sich herausstellte, mehr als zu Recht.

Mit Mustafa unternahmen wir eine  2,5-stündig Exkursion in die Palmengärten und ließen uns die Rückeroberung von der Wüste erklären:

"Anti Desertification Programm"

Zuerst werden kleine Parzellen mit Palmenwedeln abgezäunt, in die jeweils 5 Tamarisken gepflanzt werden.

Nach einer Zeit werden Dattelpalmen gesetzt.

Viel später wird das Ganz etwas eingeebnet und mit kleinen Wällen versehen an das Bewässerungssystem angeschlossen. Innerhalb dieser Kleingärten werden Luzerne als Tierfutter, verschiedene Gemüse (immer 2 Sorten gemischt) und Getreide angebaut. Im Winter ist auch hier etwas Ruhe für den Boden angesagt, bevor mit Mist gedüngt wird und der Wachstumszyklus neu beginnt.

Das Fluten der Anlagen mit Wasser aus dem Draa oder den Brunner erfolgt nach einem uralten Zeitsystem in 4 Interwallen, in dem jede Familie einem Interwall zugeordnet ist.

Nun aber zu unsere Reise durch das Draatal.

Zuerst besuchten wir eine der berühmtesten Bibliotheken des Maghreb in Tamegroute
mit wissenschaftlichen Bücher bis zurück ins 11. Jhd.

Zagora ist ein aufstrebendes Städtchen, berühmt für seine grüne Keramik...

...und natürlich die üblichen Tücher-, Teppich-, und Sonstiges-Läden.

Bald nach Zagora talaufwärts steht einer der wenigen gesamt restaurierten Ksars.

Hier leben noch 55 Familien, seit 2000 auch mit Strom.

Es gibt eine Frauenkooperative, die eine Mädchenschule und ein kleines Handwerkszentrum betreibt.

In zwei Stunden erklärte uns unser Führer alles über dieses Projekt und auch über die Lehmbaukultur insgesamt - hochinteressant.

Ja, und so sieht es in einem Innerhof einer Mittelstandsfamilie aus mit einem ganz neuen Brunnen.

Das Draatal ist wunderschön mit seinen Palmenhainen, den Lehmstätten, Lehmburgen und dem herrlichen Felsenpanorama.

Diese Burg (Kasbah) wurde näher inspiziert. Da wurde auch schon mal eine Holter-die-Polter-Straße hinauf gehoppelt.

Auf dem Pass nach Ouarzazate werfen wir einen letzten Blick zurück in das schöne Draatal...

... und wenden uns in Richtung Atlas (Pfeil).

Vorbei an den Filmstudios, in dieser Gegend wurden jede Menge berühmter Filme gedreht (z.B. Laurenz von Arabien, Gladiator, Princ of Persia, Game of Thrones,...) ...

... erreichen wir Ait Ben Haddou, einen der schönsten Orte (wenn nicht DER) in ganz Marokko.

Auch hier haben wir uns vorher eine Unterkunft im Internet gesucht, natürlich mit herrlicher Küche.

Na, und das war die Aussicht - auch aus unserem Zimmer.

Der Sonnenaufgang lässt sich an Dramatik kaum überbieten - da haben wir noch ganz viele Bilder :-)

In vollkommener Ruhe - nur mit ein bisserl Vogelgezwitscher - konnten wir dieses Schauspiel genießen.

Otto meinte auch ohne eine Touristengruppe fotografierender Japaner.

Irrtum - da waren sie schon - um 8 Uhr vor unserem Fenster...

Wie es weitergeht - im nächsten Betricht.