Reisen auf Mauritius

7. November bis 6. Dezember 2019

Anne Joshi & Otto Blassnig

   

       
 
   

 

Black River Gorges National Park
1.12.

 

Heute ist es soweit, wir fahren noch einmal in das Herz des Black River Gorges National Parks. Damit wir nicht wieder im Sau stecken (ist uns tatsächlich einmal passiert, aus das mitten in der Pampas weit so viele Touristen unterwegs waren) fahren wir schon um 1/2 8 los, bei strahlendem Wetter mit einem ganz besonderen Regenbogen. Von uns aus ist man ja gleich oben (ca. 30 Minuten). Zuerst links zum Black River Gorges Viewpoint, da sind wir heute allein (Bild mit Gsturl vom letzen Mal).

 

 

 

 

Unser nächster Stopp ist bei den Alexandra Wasserfällen. Da biegt man zunächst rechts in einen fast märchenhaft verwunschenen Wald ein, fährt durch bis zu einem Parkplatz umgeben von einer Art Picknickpark - heute noch Menschenleer. Auf einem  nett angelegtem Weg gehen wir zum Aussichtspunkt - Blick nach Süden. Die Plattform, von der wir gelesen haben, ist aus gutem Grund gesperrt - total hinüber. Der Wasserfall ist nur teilweise zu sehen. Wir versuchen es auf einem Wanderweg zum Oberlauf, vom Wasserfall sieht man dort auch nichts, trotzdem nett. Danach sind wir regelrecht auf Blumenbildjagd gegangen, aber das ist eine andere Geschichte.

 

 

 

Wir fahren eine für uns neue Route nach Norden, vorbei am größten Wasserbecken des Landes (Mare aux Vaconas).

 

 

...und dann weite nach Flic en Flac ins Cascavell einkaufen. Dort ist heute so etwas wir Adventmarkt. Die Hindus feiern Vivah Panchami, es ist ein Festival, das die Hochzeit von Rama und Sita feiert

 

 

   

   

 

Moka
3. + 4.12.

 

Wir haben bei Weitem noch nicht alles gesehen, aber Moka mit seinen 3 Fixpunkten steht noch auf unserm Plan, der wäre zuerst eine kleine Wanderung zum Hesketh Bell Wasserfall, dann die Villa Eureka und zum Abschluss ein Essen im Escal Creol.  Na dann wieder auf in aller Früh und los geht es - und es kommt ersten anderes und zweitens als man plant.

 

 

Die Villa Eureka
 

Nach einer guten Stunde Fahrt kommen wir an der Hesketh Bell Brücke, ganz nahe der Universität an und was müssen wir sehen - der Weg ist aufgelassen und ein Opa bewirtschaftet stattdessen dort seinen Garten. Also zurück, vorbei an der Einfahrt zur Präsidenten Villa (State House) und weiter nach Moka rein zum Maison Eureka. Da wir  bereits um 1/2 9 da sind heißt es warten, vor 9 geht gar nix. Aber dann geht es los: Eingang recht unscheinbar - Erwartungen gemäßigt.

Rein ins Haus und wir sind begeistert - so viel Stimmung und Flair. Das Haus ist kaum restauriert und mit alten Möbeln eingerichtet. In der alten Küche in einem kleinen Nebengebäude wird sogar ausgekocht. Otto würde sofort einziehen (mir wäre es dann zum Wohnen doch etwas zu museal und runtergekommen). Durch das Haus gelangt man in den Garten und weiter zu den Wasserfällen.

Umwerfend ist auch der Garten vor dem Haus mit einem blühendem Gummibaum - noch vorher nie gesehen.
Im Park Richtung Wasserfallweg stehen riesige Bambus, in denen sich Liebende verewigen, so auch Otto. Mein Liebster ist doch ein Romantiker.

 


 

 

 

Unser nächster Stopp ist bei den Eureka Wasserfällen. Wie gesagt - durch den Park und dann gleich Mal wild bergab, teilweise über richtige Trollstiegen. Wir haben Glück, dass es nicht geregnet hat, also auch nicht rutschig. Unten angekommen werden wir von einer gänzlich natürlich belassen Wasserwelt überrascht - 4 Wasserfälle, Bachläufe mit viel Vulkangestein, Riesenbäume, exotisches Gedaxwerk,.... Wie sagen heute die Jungen - wir sind geflasht!!

 

 

 

Das gesamte Anwesen strahlt so viel Charme aus, dass wir bei unserem nächsten Mauritiusbesuch garantiert wieder hier her kommen.

Wer mehr über die Villa Eureka wissen will  >hier

 

 

Das Escal Creol

 

Als ich vor unserem Urlaub wieder einmal sehr neugierig auf die Insel war bin ich über einen Beitrag des Norddeutschen Fernsehens gestoßen, und die haben auch über dieses Lokal berichtet. Das hat so interessant geklungen - da wollen wir hin. Gleich nach unserem Besuch am Anwesen Eureka fahren wir hin - es ist kurz vor 12 und das Lokal ist gerade am öffnen.  Schon allein der Garten rundherum ist märchenhaft, das Lokal selber entzückend und mehr eine große Gartenlaube. Mit viel Liebe zum Detail haben hier die 2 Damen des Hauses eine Genussoase geschaffen. Die Juniorchefin kommt uns entgegen und teilt uns mit ganz viel Bedauern mit, dass alle Tische ausgebucht sind. Wir fragen gleich für den nach dem nächsten Tag - same Time, same Station ist möglich.

Wir kommen am 4.12. nach unserem Einkaufsbummel in Port Louis wieder und werden so herzlich begrüßt, als wären wir alte Freunde. Diese Herzlichkeit ist echt und neben dem erstklassigen Essen das Geheimnis des großen Erfolges.

Ja, das Essen... wir hörten, dass es hier die echte kreolische Küche gäbe, haben die Menükarte gleich sein lassen und bitten die Chefin uns ein " Crossover - Gourmetmenue" zusammen zu stellen. Unfassbar, was da in Töpfchen und Schälchen serviert wurde  - das muss man selbst erlebt haben. Kein Schcki-Micki Hauben-Sterne Essen wie in den 5* Resorts, sondern echte bodenständige Hausmannskost - einfach herrlich. Die große Überraschung kam zum Schluss: nachdem wir ja das Restaurant am Vortag gesehen haben, gab Otto ordentlich Geld in den Beutel. Wir konnten es nicht fassen, das Ganze kostete weniger als ein Abendessen ich einem Tschecherl in La Gaulette. Danke den beiden Ladies - da kommen wir auch sicher wieder her.

 

 

   

   

 

Dies und Das
 

In dem letzten Kapitel meines Berichtes bringe ich die Dinge unter die sonst keinen Platz haben.

 

 

Blumen und Bäume
 

Im November ist Frühling auf Mauritius, alles blüht im Überfluss.

Zuerst einige Zeilen zum Flamboyantbaum der das Bild von Mauritius zu dieser Jahreszeit prägt. Er hat uns am meisten fasziniert: 
Der Flammenbaum (Delonix regia) wurde erst 1860 von einem niederländischen Botaniker an den Küsten Madagaskars entdeckt, der Heimat des auffälligen Baums. Auch sein anderer sehr geläufiger Name, "Flamboyant", weist auf den leuchtend orangeroten Blütenschmuck hin, der den Baum wie in Flammen stehend erscheinen lässt. Die leuchtend orangeroten Einzelblüten sind aus je fünf spatelförmigen Blütenblättern aufgebaut und erinnern an Orchideenblüten. Wegen seines ausgesprochenen Zierwerts und seiner Eigenschaft als hervorragender Schattenspender trifft man den Flammenbaum heute in vielen Gegenden der Tropen und Subtropen an. Bei uns wird das zur Familie der Johannisbrotgewächse gehörende Gehölz als exotische Kübelpflanze kultiviert.

 


Wir haben unsere Liebe für die Blütenfotografie abseits des botanischen Gartens entdeckt und hier einige Ergebnisse.

 

 

...und noch ein paar Bäume

 

 

 

Unterwegs

 

Wir sind viel überland gefahren und die Bilder davon findet ihr hier.

 

 

 

Viecherln

 

Hier noch ein paar Schnappschüsse von Tierchen.

 

 

 

Resümee

 

Otto und ich sind schon viel gereist, getrennt und gemeinsam, aber wir haben noch nie ein Land erlebt, wo sich einfach alles so gut anfühlt. Ja, wir denken, dass Europa viel von Mauritius lernen könnte. Was uns am meisten beeindruckt hat, war, neben der unglaublich schönen Natur zu Land und zu Wasser, wie die Menschen eben damit und miteinander umgehen.

Bei den vielen Ethnien und Religionen ist gegenseitige Toleranz eine Selbstverständlichkeit. Die Menschen hier sind sehr religiös und man sieht einen Hindutempel, eine Mosche und eine Kirche in direkter Nachbarschaft.  Jeder betet zu seinem eigenen Gott im Wissen, dass es im Grunde die gleiche übergeordnete Macht ist.  Ein Grund für diese Friedfertigkeit ist wohl auch, dass es keine Ureinwohner gibt (die Insel wurde im 17. Jh. erstmals von Holländern besiedelt), sodass niemanden etwas weggenommen wurde und auch kein Nationalismus wegen "älter" Ansprüche vorhanden sein kann. Die Geschichte der Sklaven war natürlich grausam, aber die heute lebende Menschen sind stolz und selbstbewusst, Gleichberichtigung ist der Normalfall. Das Gemeinschaftsleben wirkt wesentlich entspannter als bei uns, ohne den irren Konkurrenzdruck und Konsumzwang. Es gibt nicht mehr Armut als bei uns und entschieden weniger Menschen, die betteln müssen (in Port Louis haben wir genau 3 Bettler gesehen, gerade soviele um zu wissen, dass es nicht verboten ist). Es ist das mit Abstand wohlhabendste Land Afrikas.

Mann/Frau strahlt vor Lebensfreude und das wirkt sich auch im Umgang mit uns Touristen aus, eine Freundlichkeit, die nicht aufgesetzt wirkt und von Herzen kommt.

Es gibt, soweit wir das beobachten konnten, keine Sextourismus, kaum Kriminalität, bei den Einheimischen viel weniger Alkoholprobleme als bei uns und kaum Raucher*innen.

Umweltschutz ist, so wie Bildung, ein nationales Anliegen und es wird sehr viel dafür getan,   um die Riffe wieder zu beleben und möglichst viel Natur in Nationalparks zu bewahren. Die Müllbeseitigung funktioniert sehr gut.
 

Ich könnte noch ewig so weiterschwärmen aber ab besten ist ihr seht euch die Insel selbst an, jenseits eines Luxusresorts.

Für Mauritius sollte man sich Zeit nehmen um im Rhythmus mit den Menschen und dem Leben hier ein bisschen Paradiesfeeling zu erleben.

 

Wir kommen auf jeden Fall wieder.

Wie man auf der Karte sieht fehlt uns ja auch noch der gesamte Osten, trotz gefahrenen 1800 km.

 

 

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