Reisen auf Mauritius 7. November bis 6. Dezember 2019 Anne Joshi & Otto Blassnig |
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Der wilde
Süden Die Sudküste ist etwas rauer, das heißt Wellen, Wind und starke Strömungen. Hier wird viel gefischt, gepicknickt und gewandert. Sogar der Friedhof hat ein Traumplatzerl.
Captain Matthew Flinders Monument Am Le Mourne vorbei fahren wir in den Süden zu einem ungewöhnlichen Aussichtspunkt. Das Matthew Flinders Monument, das 500 m westlich von Baie du Cap am Ufer steht, wurde 2003 zu Ehren des 200. Jahrestages der Ankunft des englischen Seefahrers und Kartographen errichtet.
Heute fahren wir am Captain Matthew Flinders
Monument vorbei, durch
Palmenalleen an den südlichsten Punkt der Insel, nach Gis Gris.
Herrlich frischer Wind weht uns um die Nase und der obligatorische
Eisverkäufer wartet auch schon auf Kundschaft.
Die Küste ist auch ein Paradies für Keiter die mit ihren bunten Schirmen über die Wellen sausen, lustig zum zuschauen, nix für mich.
Von dort geht es vorbei an einer Zuckerfabrik, durch Teeplantagen und über sanfte Hügeln in das Landesinnere.
Wir sind wieder im Herzen des Black River Gorges National Parks. Ein Wanderparadies für mutige, wir fahren durch die üppigen Wälder. Leider macht uns der Regen einen Strich durch die Rechnung, so werden wir uns das Hinduheiligtum am Grand Bassin ein anderes Mal ansehen. Auch den Viewpoint besuchen wir, da ist echt viel los, die Aussicht ist grandios, da kommen wir noch einmal hin (siehe unten). Weiter geht die Fahrt, diesmal von Süden nach Chamarel zu unserem Wirt, durch Zuckerrohrfelder und viel Wald. Irgendwie vertraut und doch ganz anders. Dann wieder zurück nach La Gaulette.
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Le Mourne Brabant Gerade mal 556 Meter hoch und stark zerklüftet: So präsentiert sich Le Morne Brabant, der markanteste Berg auf Mauritius. Er wirkt durch seine Höhe fast wie ein Leuchtturm und bedeckt ein Gebiet von mehr als 12 Hektar. 2008 wurde Er zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Berg hat eine sehr dramatische Geschichte: Sklaven, die davongelaufen waren, wählten den Le Morne Brabant dafür. 1835 wurde die Sklaverei endlich abgeschafft und am 1. Februar schickten die Briten eine Expedition auf den Berg, um die versteckten Menschen von ihrer neu gewonnen Freiheit in Kenntnis zu setzen. Leider dachten die Sklaven aufgrund eines massiven Misstrauens gegenüber den Behörden sofort, die Armee sei geschickt worden, um sie zurückzubringen und entschieden sich dafür, in den Tod zu springen, anstatt das Risiko einer erneuten Gefangenschaft einzugehen.
Auf den Berg führt heute ein recht anspruchvoller Wander/Kletterweg. Für eine native osttiroler Gams kein Problem, ich bleib lieber in der Nähe des Wassers.
Bis zum Eintrittstor in kurzer Entfernung zum
Küstenweg kann man fahren. Hier findet man auch eine sehr grobe
Übersichtskarte. Das erste Stück führt durch dichte Wälder (mit
Schwammerln!!) bis zu einem Schild, welches besagt, dass es ab hier
zu einer gefährlichen Kraxlerei wird - no na, ein Blick in die Höhe
reicht auch. Weiter geht es über Stock und Stein (mehr Stein) und
immer wieder öffnet sich der Blick auf die Küste. Das dunkle
Lavagestein speichert die Hitze und dementsprechend heiß ist es
auch, trotz frühem Start. Glücklich oben angekommen wird man mit
einer grandiosen Aussicht belohnt - aber seht selbst....
An Fuße
des Le Mourne liegen herrliche Strände aus Korallensand. Dort hat sich auch eines der besten Hotels der Insel angesiedelt. Wie wir heute erfahren,
darf man auf der ganzen Insel die Badestrände nutzen.
Und so spaziere ich gleich frech am wunderschönen Stand.
Während Otto den Berg erklimmt schnorchle ich im türkisblauen Wasser
die Küste entlang. Heute begegne ich einem sehr vorwitzigen
Picassodrücker und sehe mch etwas später in einem riesigen Schwarm
silberblauer Fische. Der öffentliche Strand ist beinahe Menschen
leer.
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Der
Norden Heute machen wir uns auf den Weg in den Norden. Allein der Weg dorthin birgt schon einige Überraschungen, z. B. eine 3-Spurige Autobahn (wohlgemerkt in eine Richtung). Ebenso der Berg Pieter Both, der nach dem ersten Generalgouverneur Pieter Both von Niederländisch-Ostindien benannt ist. Er ist eine der landschaftlichen Sehenswürdigkeiten auf Mauritius. Es sieht so aus, als balanciere der Berg einen ballförmigen Stein auf seiner Spitze.
Der Berg ist von vielen Stellen im Norden von Mauritius gut zu sehen, besonders schön aus dem botanischen Garten Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden auch kurz nach dem naheliegenden Ort Pamplemousses genannt. Und hier machen wir unsere erste Zwischenstation. Der Garten ist wohl eher ein verzauberter Park - es dominieren exotische Bäume, Seerosen und Lotos, schattige Wege und kühlende Teiche. Er entstand 1735 als privater Gemüsegarten des französischen Gouvernours. Auf Initiative des französischen Gartenbaufachmannes Pierre Poivre wurde die Anlage 1770 zum Botanischen Garten umgewandelt. Damit gilt der Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden als der älteste seiner Art in der südlichen Hemisphäre. In den folgenden Jahren importierte Pierre Poivre eine Vielzahl an exotischen Pflanzen und Gewürzen und legte den Garten im heutigen Grundriss an. Schon bald wurden die Gewächse in alle Welt verschickt, vor allem die europäischen Königshäuser bestellten mit Vorliebe Pflanzen aus Mauritius. Und auch heute noch werden die Samen und Pflanzen aus dem Botanischen Garten von Pamplemousses rund um den Globus versendet.
Am Rande das Parks steht noch die alte Gouverneursvilla.
Weiter geht es in Richtung Norden, das Land wird flacher, die touristische Infrastruktur dichter. Hier befindet sich Grand Baie, ich würde sagen das hiesige Lignano, wir lassen es links liegen. Der nördlichsten Punkt der Insel ist Cup Malheureux mit seinen vorgelagerten Inselchen und einer putzigen katholischen Kirche.
Hier passt vielleicht auch
ein kleiner Exkurs zu dem Katholischen Ordensmann Jacques Désiré
Laval. Seine Grabstätte in Port Louis ist eine der bedeutsamsten
Pilgerstätten im westlichen Indischen Ozean. Nicht nur Katholiken,
sondern auch Gläubige aller anderen Konfessionen beten am Grab des
Nationalheiligen. Père Laval gilt als «Apostel der Schwarzen», der
sich für Arme und Sklaven eingesetzt hat. Der Priester wurde im Jahr
1979 von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Unser nächster Stopp führt nach "Kleinindien" - in die Stadt Goodlands - lebendiges Treiben, ein herrliches Thali zu Mittag (endlich richtiges indisches Essen) und Sarieinkauf für die Tochter - macht ganz viel Freude.
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