Sizilienreise

30. Oktober bis 5. Dezember 2022

Anne Joshi & Otto Blassnig

   

 

Ausflüge in die nähere und fernere Umgebung von Syrakus

_________________________________________

 

Noto

7. November
 


 

Unser erster Ausflug führt uns nach Noto. Es liegt nur eine gute halbe Stunde entfernt. Die Stadt ist sozusagen am Reißbrett entstanden und in kürzester Zeit aufgebaut worden.
Unter den Arabern (ab 862) erlangte Noto im Mittelalter überregionale Bedeutung und war bis 1091 die letzte muslimische Bastion in Italien. Die heutige Stadt entstand ab 1703 südöstlich von Noto Antica, das 1693 durch ein Erdbeben komplett zerstört worden war. Daraufhin wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut. Stadtbaumeister war Rosario Gagliardi. Auch der Architekt Vincenzo Sinatra trug mit seinen Bauten zum heutigen Stadtbild bei. Noto zählt zu den sizilianischen Barockstädten. Sie ist eine der 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten spätbarocken Städte.

 

_________________________________________

 

Äthna

9. November
 

 

Der Äthna "schläft" heuer. Es ist wieder ein unglaubliches Erlebnis in diese ganz besondere Landschaft zu fahren, mit ihren starken Kontrasten und Relikten vergangener Vulkanausbrüche. Dann mit der Gondel auf 2500m hinauf fahren und oben wandern, wieder auf den Cratere del Laghetto hinaufsteigen, mit einer sehr romantischen Einlage meines Liebste. Die Aussicht ist auf den Äthna grandios, der ist nur noch 3,5 km entfernt. Auf diesem Untergrund ist es ein bisserl eine Herausforderung hinunter zu gehen, da ist alles "roglad", heißt kein fester Boden unter den Füßen.

 

 

Wir entdecken eine Masten mir vielen Aufklebern - und Steirer waren auch schon da.

_________________________________________

 

Die Nekropole von Cassibile

12. November
 

 

Bevor der Große Regen kommt, machen wir einen Ausflug in der Nähe. Auf GoogleMaps habe ich eine Nekropole gefunden, die in unseren Reiseführern nicht erwähnt ist. Nichts wie hin, den Weg zeigt uns auch GoogleMaps - hinein ins Abenteuer mit unserem Outlader und über ein Brücke im Nirgendwo..... die es nicht mehr gibt. Aussteigen und per pedes weiterlaufen. Schon langsam wird es klar, warum diese Nekropole nicht touristisch genutzt wird - in sehr schwer zugänglichem Gebiet, das wohl auch im Privateigentum steht. Das hält mich aber nicht auf, auf allen Vieren durchs Gedaxswerk und die Felsen hinauf zu klettern. Hat mir etwas Schelte von meinem Liebsten eingebracht, aber mit seiner Hilfe bin ich auch wieder die steilen Felsen hinunter gekommen. Mit der Drohne haben wir grandiosen Überblick.

In der Nekropole von Cassibile befinden sich laut Wikipedia rund 2.000 Gräber in künstlichen Höhlen, die zwischen 800 und 1000 v. Chr. datieren. Die zahlreiche archäologische Funde werden im Museo archaeologico regionale Paolo Orsi aufbewahrt. Andere isoliertere Grabkomplexe wurden später hergestellt. Die Archäologen nehmen an, dass es eine große Sicul-Siedlung gab (oft mit einer antiken Stadt namens Hybla identifiziert), die nach der Überbevölkerung von Pantalica um 1100 v. Chr. Gebildet wurde. Von dieser Siedlung ist nur ein kleiner griechisch-dorischer Tempel erhalten.

 

 

Da nur eine völlige Nebochantin "pasta con cozze" mit Rahmsauce machen würde, wollen wir auf der Rückfahrt in besagtem Cassibile eine "passata di pomodoro" einkaufen - aber kein Supermarkt, auch nicht ein kleiner. Da entdecken wir ein arabisches Geschäft, sehr winzig, wir bekommen unsere Tomatensauce und ... endlich meine Cedros.

 

 

Entbittert, an der Sizilianischen Sonne getrocknet und in die vorsorglich mitgebrachten Gläser eingekocht. Zuhause wird dann das Löffeldessert in die handlichen Gläser umgekocht .

PS: Hat nicht funktioniert, war die falsche Sorte, diejenige nämlich, die bitter bleibt - so ein Sch..... . Ein Glas nehme ich mit und mache zuhause Marnelade daraus.

PPS: Heute, 17.11., bei unserem letzten Streifzug durch Syrakus habe ich sie entdeckt - die "Esscedros", ausprobiert und tatsächlich, so wie sie sein sollen. Da wartet morgen noch eine gewaltige Aufgabe auf mich - das 5 Literglas muss voll werden.

Weil - aufgeben tu ich nur die Post!

_________________________________________

 

Ferla und Pantalica

15. November
 

 

Wir haben Sehnsucht nach Natur und Berg, da bietet sich eine Fahrt zu der Nekropole von Pantalica an. Unser Weg führt uns zunächst in den entzückenden Ort Ferla, den wir schon vom letzten Mal kennen - unberührt von Tourismus ein kleines Barockjuwel. Leider sind auch diesmal alle Kirchen verschlossen, trotzdem auf jeden Fall einen Besuch wert, auch die "neuzeitliche Nekropole".

 

 

Durch ein Naturparadies geht es weiter zur Nekropole von Pantalica. Sie ist eine der großen Nekropolen Siziliens und umfasst mehr als 5000 Kammergräber, die aus der späten sizilianischen Bronzezeit und der frühen Eisenzeit stammen.  Die ältesten Kammergräber sind um 1270 v. Chr. entstanden, die jüngsten etwa im 8. Jahrhundert v. Chr. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. wurde Sizilien von den Griechen besiedelt. Damit begann der Niedergang der Stadt Pantalica.  In frühchristlicher Zeit hat man die Grabstätten teilweise als Wohnung genutzt und zu Kapellen umgebaut. 

Einige Gräber lassen sich leicht zu Fuß erreichen, wenn man einmal bis zum Einstig gefahren ist. Noch schöner ist es, die Täler mit der Drohne zu überblicken.

 

_________________________________________

 

Der Naturpark Vendicari mit alter Tonnara

16. November
 

 

Bei strahlendem Wetter beschossen wir etwas wandern  und dann baden zu gehen. Ich finde auf der Landkarte den Naturpark Vendicari mit einer alten Tonnara. Am unteren Ende des Trails entdecke ich eine kleine Badebucht - also nichts wir hin. Es ist gruselig, alles total vermüllt und verwahrlost. Der Strand voll mit lästigen Fliegen. Nur ein kurzer Drohnenflug und dann ab durch die Mitte, gleich zu der Tonara, zu der wir eigentlich wandern wollten. Etwas landeinwärts ist der Parkplatz, so kommen wir doch noch zu einem kleinen Spaziergang. Und dann die große Überraschung - ein unglaublich tolles Vogelschutzgebiet mit vielen Flamingos, schön angelegte Wege durch geschützte Natur, sauberes Meer (und nicht nur dort kein Müll), eine sehr gepflegte alte Tonnara mit einem Torre davor. Was für ein Kontrastprogramm zu vorher, wir sind total glücklich das sehen zu dürfen. Baden gehen dann nur meine Füße.

 

 

_________________________________________

 

Seite

   

 

 

> Reiseberichte Anne&Otto ab 2012