Sizilienreise

30. Oktober bis 5. Dezember 2022

Anne Joshi & Otto Blassnig

   

 

Syrakus

5. - 19. November

 

Endlich in Syrakus, meiner Lieblingsstadt auf Sizilien - nach wie vor. Eine große Freude ist schon die Wohnung in einer Villa direkt am Meer, nachdem der erste Ärger über das "Missverständnis" verflogen ist. Es sind nur 15 Minuten in die Stadt, vorbei an einem LIDL, der eine finanzielle Wohltat ist, bei den sonstigen Preisen. Ich habe beschlossen auch selbst zu kochen, da einmal Essen gehen ein totaler Flop war. Auch hier ist der Tourismus wesentlich stärker geworden als vor 7 Jahren, sogar im November.

Die Altstadt ist überschaubar. Der Kern der Altstadt befindet sich auf der 40 ha großen Insel Ortygia. Diese liegt zwischen zwei Naturhäfen und ist nur durch eine enge Durchfahrt vom Festland getrennt. Auf ihr befindet sich eine ergiebige Süßwasserquelle. Ortygia drohte nach dem Zweiten Weltkrieg zu verfallen. Viele Bewohner zogen in die modernen Wohnviertel auf dem Festland um. Durch umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten von 1990 an wurde die Altstadt wieder belebt und ist großteils tiptop, nach Ottos fachmännischem Urteil auch sehr gut restauriert.

Durch die Stadt zu schlendern macht jedes Mal Freude. Da haben wir auch schon unser Stammcafé direkt beim Domplatz. Heute haben wir Polizisten getroffen, die sahen aus wie direkt aus einem Actionfilm, besonders einer - urfesch und auch noch total nett. Heimlich wollte ich sie nicht fotografieren, also habe ich einfach gefragt.

Der Markt ist auch wieder großartig und wir werden gleich wieder zweimal abgezogen - wir lernen es wohl nie. Heute ist Otto Meeresfrüchte einkaufen gefahren, es wird gefüllte Calamari geben und morgen, 12.11., Tagiatelle con Cozze mit Rahmsauce.

 

Syrakus - die Altstadt

 

Vom Dom bin ich auch wieder begeistert, so viel Geschichte und Atmosphäre. Die Kathedrale ist in einen dorischen Athenetempel hineingebaut, vorgesetzt eine prachtvolle Barockfassade.

Umbau zur christlichen Basilika:
Ab dem 7. Jahrhundert fand der Umbau zur christlichen Kirche statt. Dazu wurden die Zwischenräume zwischen den dorischen Säulen vermauert. Die Mauer der Cella wurde hingegen mit acht Öffnungen auf jeder Seite durchbrochen, so dass der Eindruck einer dreischiffigen Basilika entstand. In der normannischen Zeit wurden die Bögen erhöht und Fenster in die Außenwände gebrochen. Bei Sonnenschein werfen sie ihr buntes Licht an die antiken Säulen. Die Apsis erhielt Mosaikschmuck. Der vielfarbige Pflasterboden entstand im 15. Jahrhundert. 1518 erhielt das Schiff sein Holzdach, das noch immer erhalten ist. Im Seitenschiff sind mehrere Kapellen untergebracht. Ab 1728 wurde die durch das große Erdbeben 1693 beschädigte Fassade im Stil des sizilianischen Barock erneuert.

 

Der Dom von Syrakus

 

 In der Antike war Syrakus über mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Polis Siziliens und dessen kulturelles Zentrum. Marcus Tullius Cicero beschrieb sie in seinen Reden gegen Verres als „die größte und schönste aller griechischen Städte“. 

 Das griechische Theater:
Das Teatro Greco von Syrakus stammt aus dem 5. Jh. vor Christus und war mit einem Durchmesser von knapp 140 m eines der größten griechischen Theater. Es befand sich günstig gelegen am Hang des Temenite-Hügels. Der größte Teil der 67 Zuschauerreihen war direkt aus dem Stein herausgehauen worden. Die Zuschauerblöcke waren in 9 Sektoren unterteilt. In hellenistischer Zeit wurden darin große Theateraufführungen, Tragödien und Komödien, aufgeführt. Der Klang des Theaters war besonders gut, da sich unterhalb des dritten Ranges die riesige Grotte "Ohr des Dionysios" befand, die praktisch wie ein Verstärker wirkte.
Steinbruch Latomia del Paradiso:
In hellenistischer Zeit war dies ein Steinbruch, aus dem die Baumaterialien für das griechische Theater gewonnen wurden. Es wurden Höhlen gegraben, um den gut bearbeitbaren Kalkstein herauszuschneiden.
Das Ohr des Dionysios:
Aus dem Steinbruch entstand eine 65 m lange Grotte von 23 m Höhe. Der Name "Ohr des Dionysios" stammt vom Maler Caravaggio, der die griechische Geschichte des Tyrannen Dionysio von Syrakus kannte. Dionysius lauschte den Gesprächen der Gefangenen, die in der Grotte arbeiteten. Aufgrund der Form der Grotte eines Ohrganges, wirkte die Höhle wie ein Verstärker.

 

Das antike Syrakus

 

Wir machen einige Ausflüge und sehen uns viel in der Umgebung an, davon auf der nächsten Seite.

 

 

Seite

   

 

 

> Reiseberichte Anne&Otto ab 2012