Marokkoreise 30. Dezember 2017 bis 6. Februar 2018 Anne Joshi & Otto Blassnig |
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Die Anreise 30.12. - 1.1. Pünktlich um 6 Uhr in der Früh fahren wir los, wie immer, das Auto - unseren (für uns) neuen Outlander - voll gepackt. Durch das nächtliche Kärnten gelangen wir ins verschneite Kanaltal, fahren in den Sonnenaufgang und biegen nach Udine Richtung Venedig ab - herrliches Wetter und kaum Verkehr. Durch die Valpolicella-Region, an Verona und dem Gardasee vorbei geht es nach Genua, wo sich das obligatorische Tief zusammen braut - trotz Batman im Hafen. Einschiffen und diverse Einreiseformalitäten gehen mühelos von statten.
An Board beziehen wir einer sehr gemütlichen Juniorsuite und werden mit gutem und günstigem Essen überrascht. (Das letzte Mal hatten wir ganz viel Proviant mitgenommen, weil die Verpflegung im Restaurant ungenießbar, dafür sehr teuer war.) Das hat sich wohl herumgesprochen, denn die Warteschlange zur Selbstbedienung war immer sehr lange (wir haben ja keine Eile). Danach ab ins sonnendurchflutete Leseeckerl in der Kabine. Wie immer ist für uns so eine Fährfahrt die Zeit zum Ausruhen, Lesen und Schlafen. Die einzigen Highlights sind der Zwischenstopp in Barcelona und diverse Sonnenauf- und -untergänge, sowie ein wunderschöner Vollmond zu Jahresbeginn.
Ankunft 1.1. Bei Vollmond sind wir im neuen Hafen von Tanger angekommen - da ist viel, sehr viel Geduld angesagt. Nach 2 Stunden Verspätung dauert das Ausschiffen nahezu eine Stunde und dann der Zoll - für einen kleinen Stempel 2 Stunden Anstellen. um 23.45 Uhr haben wir unser Hotel in Asilah erreicht. Kulinarisch hat und Marokko auch wieder - traditionelles Frühstück, Mittags Tagines und Nudeln mit Meeresfrüchten im Hafen. Erfahrungsgemäß ist das 3 Wochen lang ein Genuss und dann freuen wir uns aufs Selberkochen in Essaouira :-)
Asilah 2. 1. Zum Ankommen genau richtig - ein kleiner, überschaubarer Ort, sehr gepflegt. Die spanischen Spuren sind noch allgegenwärtig. Hier findet jedes Jahr im Sommer ein Künstlerfestival statt und die schönsten Wandbilder dürfen bestehen bleiben.
Lixus 3. 1. 35 Minuten südlich von Asilah liegt die römische Ausgrabung von Lixus, am Hügel über einem Flussdelta (dort liegt Larache) wurde bereits von den Karthagern befestigt, Einer Überlieferung zufolge wurde Lixus etwas mehr als 80 Jahre nach dem Trojanischem Krieg durch Phönizier aus Tyros gegründet. Die frühesten Funde lassen sich ins späte 9. oder frühe 8. Jahrhundert v. Chr. datieren. Später gelangte die Stadt unter karthagischen Einfluss. Die Überreste einiger Monumentalbauten von Lixus stammen möglicherweise aus der Zeit des Numiderkönigs Juba II., der um die Zeitenwende das Königreich Mauretanien regierte. Es sind jedoch nur spärliche Reste erhalten. In der römischen Kaiserzeit gehörte Lixus zu der von Kaiser Claudius im Jahr 42 geschaffenen Provinz Mauretania Tingitana. Es erlebte durch den Handel und den Schiffstransport eine wirtschaftliche Blüte und wurde reich mit Bauten ausgestattet. Lixus wurde im 4. Jahrhundert von den Römern aufgegeben
Steinkreis von Mzoura 3. 1. Der Steinkreis (cromlech) von M'zora befindet sich recht versteckt nur etwa 10 km Luftlinie, aber ca. 30 km Fahrtstrecke südöstlich von Asilah. Er gehört zu den wenigen Überresten der Megalithkultur in Marokko und ist - ca. 5000 Jahre alt - deren südlichstes Zeugnis. Die Anlage besteht aus 167 Steinen, die maximal etwa 5 m hoch sind und kreisförmig mit einem Durchmesser von etwa 58 m angeordnet sind. Bereits in antiker Zeit (etwa zur Zeitenwende) wurde die Anlage in einen Grabhügel für einen Berberfürsten umgewandelt. Es ist beeindruckend diese Anlage zu erleben, vor allem, wenn man wie ich ein großer Fan dieser steinzeitlichen Kultur ist.
Unterwegs und Ankunft in Marrakesch 4.1. Die Fahrt - nebelig bis langweilig, Kilometer abspulen auf der Autobahn (übriges in Superzustand). Dann, ca. 100 km vor Marrakesch sehen wir die ersten Schemen des schneebedeckten Atlas. Am frühen Nachmittag erreichen wir unseren Riad am Rande der Altstadt -nett aber sehr laut.
Marrakesch 4.1. - 7.1. Für mich ist Marrakesch am ersten Abend am Jamaa Elf Nar immer die totale Überforderung - aber da muss man durch. Am nächsten Tag genießen wir das bunte und laute Treiben - Zecker-Einkaufen am Markt, meine Tücher Nr. 53-59 erhandeln und Tee trinken.
Die Saadier-Gräber 6.1. Eine schöne Anlage, versteckt im Herzen der Altstadt.
Die Saadier-Gräber dienten von 1557 bis 1664 den Saadiern als
wichtigste Nekropole. Bereits Jahrhunderte vor der Herrschaftszeit
der Saadier (1549–1664) wurden hier einige Emire und auch der
Meriniden-Sultan Abu l-Hasan beigesetzt. Nachdem auch der erste
Saadier-Sultan Mohammed ech-Cheikh hier beigesetzt wurde, ließ ihm
dessen Sohn Abdallah al-Ghalib an diesem Ort ein Grabmal bauen und
wurde später ebenfalls hier beigesetzt. Die heutigen Mausoleen und
die umschließenden Mauern wurden im späten 16. Jahrhundert unter
Ahmad al-Mansur errichtet und danach über 200 Jahre lang verwendet,
bis sie vom Alawiden-Sultan Mulai Ismail mit hohen Mauern
umschlossen wurden, um das Andenken an die Saadier-Dynastie zu
tilgen.
Der Majorellegarten 6.1. Trotz Regen besuchen wir diesen Garten - einfach bezaubernd. Der Jardin Majorelle ist Marrakeschs historischer botanischer Garten. Der bezaubernde Park wurde in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angelegt und geriet vorübergehend in Vergessenheit – bis er von dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent und seinem Partner wiederentdeckt und restauriert wurde.
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Auf die andere Seite des Atlas 7.1. Auch in Marakesch kann es ganz mieses Wetter haben. Leider hat uns eine nachhaltige Schlechtwetterfront ereilt und der Pass über den Altas - Tizi n Tichka - wurde gesperrt. So sind wir gezwungen einen Umweg von 4 Stunden in Kauf zu nehmen. Über einen Übergang weiter im Westen Richtung Agadir geht es vorbei an den alten Stadtmauern von Taroudant hinauf auf die nächste Hochebene (mit Apfelplantagen bis 1900m), durch das Safrananbaugebiet bei Taliouine, weiter wieder über eine Hochebene nach Ait Ben Haddou.
Ait Ben Haddou 8.1
Natürlich steigen wir wieder im
"Chez Brahim" ab, die Lage
ist unschlagbar und vor allem der Sonnenaufgang ist herrlich zu
beobachten. Für mich ist es einer der faszinierendsten Ort die ich kenne. Wir steigen auch zum Turm hinauf, von wo aus man eine wunderschöne Aussicht hat - auch in das Tal, dass zu Mittag den Beginn unseres Ausfluges bildet.
Hinauf in den Atlas Richtung Telouet 8.1. Es ist für uns wohl eines der schönsten Täler im Atlas (Kleintibet), dass man auch leicht erreichen kann, Kasbahs bis weit über 1900m Seehöhe und heuer mit dem Neuschnee besonders reizvoll.
Unterwegs ins Dadestal 9.1. Vorbei an Ouarzazate und durch die Gegend der Rosenölgewinnung (wir kaufen natürlich ein) erreichen wir den Eingang zur Dadesschlucht.
Ankunft im "Im Namen der Rose" 9.1. Nach einer Fahrt durch fruchtbare Täler, vorbei an ungewöhnlichen Felsformationen und dann durch das Schlucht-Nadelöhr hinauf die vielen Serpentinen erreichen wir unser kleines Hotel Au Nom De La Rose. Es ist entzückend - wie unser Gastgeber. Da wird bald aufgekocht und eingeheizt (was auch bitternötig ist). Der ideale Ausgangspunkt für unseren Ausflug morgen in den hohen Atlas.
Nach M´semrir auf die Hochebenen 10.1. Was soll ich dazu schreiben - ein unfassbares Panorama, Schluchten und Täler tief eingekerbt und dann Hochebenen und sogar kleine Städte bis auf 2000 m Seehöhe. Das auf 11 Bilder zu reduzieren ist Schwerarbeit.
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Unterwegs in die Wüste 11.1. Wieder raus aus der Dadesschlucht und vorbei an der letzten Stadt heißt es Kilometer fressen durch "Langweilig und noch Langweiliger", links gestreifte Berge, rechts nix und in der Mitte eine gerade, sehr gute Straße. Dann geht es bei Errachida Richtung Süden und da sind nicht einmal mehr Berge, flache Steinwüste bis hinter den Horizont. Doch wir wissen bereits um die bevorstehend Überraschung - tief eingeschnitten in die Landschaft schlängelt sich das fruchtbare Ziztal mit seinen vielen alten Lehmbauorten. Dann verflacht sich die Landschaft wieder und wir nähern uns der Wüste. Da sieht man auch schon hin und wieder richtige Expeditionsfahrzeuge.
Das "Kanz Erremal" 11. - 14.1. Die richtige Überraschung an diesem Tag aber ist unsere Unterkunft am Rande der Wüste - wir sind im Paradies gelandet. Einen Turmzimmer mit riesiger Dachterrasse, hell, großzügig vom Platzangebot und mit Aussicht direkt auf Kamel und Wüste. Das Kanz Erremal hat eine einmalige Lage und ist ein bisserl in die Jahre gekommen (kein Hochglanzpalast), aber genau das macht für uns seinen Charme aus (neben sehr guter Küche)
Ritt in den Sonnenuntergang 12.1. Zwei Tage genießen und faulenzen ist ja schön und gut, aber ein bisserl Aktion muss sein - ein Kamelritt zum Sonnenuntergang in die Wüste - einfach nur schön.
Nach Zagora 14.1. Mit einem letzten Blick zurück verabschieden wir uns von Erg Chebbi. Unser Weg führt uns durch das morgendliche Risani, Landschaften mit herrlichen Steinformationen und immer wieder Oasen zur Stadt der 100 Kasbahs Nkob. Diesen Ort haben wir das letzte Mal erforscht, heute fahren wir vorbei und erreichen bald das Draatal und unser Ziel - das "La Petite Kasbah" in Zagora. Die schönen Himmelsstimmungen verraten nichts Gutes für den nächsten Tag. Zu erwähnen wäre noch die unglaublich toll ausgebaute Straße.
Zagora und Umgebung 15.1. In unserem kleinen Hotel hat sich einiges verändert - mit viel Gefühl für traditionelles Bauen und trotzdem den Anforderungen der Touristen entgegenkommend. Das Frühstück ist noch immer herrlich - natürlich nach unserem Kaffee aus eigener Produktion. Das habe ich mir doch gedacht - Wetter bescheiden... Trotzdem fahren wir los und erkunden ein Seitental, wo die Bauernhöfe einzeln stehen und nicht im Verbund eines Ksars (umgeben von einer Schutzmauer), und dann vertreibt uns der Sandsturm - wir keine Sicht mehr und ja auch keinen Wüstenvergaser. Ah ja, die Region Zagora ist bekannt für seine grüne Keramik.
Das Drâatal wieder zurück nach Taroudant 16.1. Zuerst fahren wir durch das wunderschöne Drâatal - Lehmstädte und Palmenhaine vor großartiger Bergkulisse. Wir können gar nicht genug bekommen von dieser Landschaft. Vor Agdz biegen wir nach Westen ab, auf eine Straße (nicht nur für uns neu, sondern auch ganz frisch errichtet). Es geht wieder rauf, rauf, rauf - durch ein Bergbauhochtal, dann Richtung Taliouline (der Safranort), wo wir eigentlich übernachten wollen. Ein gewaltiger Sturm hat das Stromnetz so beschädigt (und ich habe mir eine ziemliche Verkühlung zugezogen), dass wir in die warmen Ebenen von Taroudant weiterfahren (22 Grad). Es wir schon Abend und wir nehmen das erstbeste Hotel an der Straße - schlafen im Luxusberberzelt (für Otto ein Alergie-Alptraum, wie sich im Nachhinein herausstellt).
Tamnougalt 16.1. Auf dem Weg besuchen wir wieder diese "Mutter aller Kasbahs" - Tamnougalt war die erste Kasbah des Drâa-Tals und sie kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Erste Teile sollen schon errichtet worden sein bevor Karawanen den Muslimischen Glauben gebracht haben. Auch danach war es Jahrhunderte ein Zusammenleben von Juden (eigenes Stadtviertel), Berbern und Arabern. Heute leben nur noch 20 Familien in der Altstadt, die langsam restauriert wird. Ein Teil davon wurde zu einem begehbaren Museum.
Exkurs - das Kopftuch Da das bei uns ja immer wieder Thema ist hier meine Erfahrungen als Frau in einem arabischen Land: Ich habe es ausprobiert - mit einigermaßen ordentlich gewickeltem Kopftuch bin ich fast unsichtbar und wir wurden vor allem in den Bergen als Touri nicht wahrgenommen (sprich auch nicht, wenn auch oft nett gemeint, belästigt). Anders bei Polizeikontrollen: bei der Hinfahrt wurden wir nach einem genaueren Blick durch gewunken, bei der Rückfahrt - ich hatte mein Kopftuch oben - vom selben Polizisten angehalten und nach der Nationalität befragt. Mein persönliches Empfinden ist - Kopftuch schützt. Nun ist das bei uns vielleicht nicht notwendig, aber die Frauen, die aus ihrer Kultur Kopftuch oder Verschleierung gewohnt sind fühlen sich ohne möglicherweise auch bei uns schutzlos und entblößt.
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Auf dem Weg in den Antiatlas 17.1. Trotz Ottos brennender Atemwege und meiner laufenden Nase freuen wir uns auf diese Fahrt. Bei unserer letzten Marokko-Reise fuhren wir entlang eines bizarren Tales von Tafraout nach Agadir, diesmal wollen wir den interessantesten Teil in die andere Richtung befahren. In der Früh noch Nebeldunst verschleierte Berge im Hintergrund schrauben wir uns vorbei am Stausee die Straße hoch. Zu meiner großen Freude wurde sie 2-Spurig ausgebaut und teilweise auch mit Leitplanken versehen (das was letztes Mal sehr gruselig ausgesetzt). Eine wunderbare Strecke, Architektur und Landschaft wirken vertrauter - erinnern ein bisserl an ein romantisiertes Mittelalter - trotz guter Straße, Elektrizität und Handymasten. Vorbei an wehrhaften Dörfern und Ruinenstädten erreichen wir das Ammelntal und Tafraout. Im Hotel L'Arganier d'Ammelne haben wir ein sehr nettes Zimmer zum Garten - wir erholen uns.
Car-Posing 18.1. Die Sonne will sich heute nicht so recht zeigen, da haben wir beschlossen unseren Outländer zu waschen und ein bisserl in der Gegend herum zu fahren. Eine uns noch unbekannte Straße lockt und schon bald sind wir auf einer Wüstenpiste in Richtung Blaue Steine von Jean Vérame. Ich habe meiner Mitsubishi-Werkstatt versprochen einige Bilder vom Outlander mit Gegend für deren Webseite zu machen - also Car-Posing. Otto ist da richtig auf den Geschmack gekommen, währen mir schon das Herz nach unter verrutscht ist meint er: "...da geht noch mehr!" und kommt nur mehr auf 3 Rädern daher. Wir haben aber richtig Spaß bevor wir uns wieder in unser hiesiges Stammlokal zum Salatteller begeben.
Tafraout
18. - 20.1.
Tafraout ist wie immer beeindruckend - die riesigen Steine und
hinein gequetscht (oder draufgesetzt) die rosa und roten Häuser.
Hier lassen wir es und so richtig gut gehen - Ausflug am Vormittag,
Lesen und Faulenzen am Nachmittag (na ja, ich tu meine 1000ende
Bilder dezimieren und verarbeiten). Natürlich gehört gutes Essen
dazu. Die Berge
und Schluchten östlich von Tafraout
19.1.
Nachdem unsere Freundin Ruth mit völligem Unverständnis reagiert
hat, als wir erzählten, bei unserem letzten Aufenthalt in Tafraout
sind wir auf der Passstraße umgekehrt, haben wir es heute wissen
wollen. Zuerst den bekannten Weg rauf, dann rein in die Schlucht und
runter.... aber dann, wir sind vollkommen von den Socken. Plötzlich
tauchen rote zerklüftete Schluchtwände auf und am Fluss beginnen
alte Palmenwälder - ein grandioses Erlebnis da durchzufahren. In der
Wüste rechnet man ja mit Palmenoasen, aber in einem Canyon. Trotz
Bemühungen gelingt es mir nicht dieses Naturschauspiel mit der
Kamera einzufangen. Kleine Dörfer schmiegen sich an die Felswände und
Kinder hüten Schafe. Dann wird das Tal weiter und die Ortschaften
größer. Wir münden in eine Querstraße, folgen dieser ca. 15km
Richtung Nordosten und biegen dann in ein weiteres Tal ein um auf
den Pass zurück zu kommen. Erstaunlicherweise eine schöne Straße,
aber nur bis zur letzten Ortschaft und dann beginnt das Abenteuer.
Unser braver Outlader zeigt, was er kann (mein Schatzi auch). Dieses
Tal ist trocken und voll karger Schönheit, für die wenigen Menschen
hier allerdings ein hartes Leben. Zum Abschluss passieren wir noch
einen kleinen Steinbruch. Die ganze Fahrt war sicher eines der 3
Highlights unseres Urlaubs. Auf jeden Fall das mit den den
vielfältigsten Eindrücken.
Im Tal der Ammeln
20.1.
Auf kleinen, teilweise abenteuerlichen Stichstraßen geht es in die
Dörfer. Neben verfallenen alten Häusern stehen teilweise neu
errichtete oder liebevoll restaurierte, aber immer vor dem
atemberaubenden Gebirgspanorama.
Fahrt nach Sidi
Ifni
21.1.
Nach einem prachtvollen Sonnenaufgang im Ammelntal fahren wir vorbei
am "Napoleonshut" wieder in die Berge Richtung Süden. Zuerst tut
sich landschaftlich nicht viel (einige neue Obst- und
Olivenanlagen), dann kommen rote kahle Berge, die wie gekämmt
aussehen. Plötzlich ein Einschnitt. Und wieder die Sicht steil
hinunter in eine Schluchtenoase. Wie erinnern uns, dass auf einer
Landkarte bis vor kurzem kein befahrbarer Übergang in dieses Tal
führte. Diese neue angelegte Straße ist tatsächlich spektakulär in
den Fels geschnitten. Der Schlucht entlang werden die Dörfer immer
größer. Weiter geht es in einen Wadi, dort wird die Straße gerade
gebaut und wir fahren wieder über Piste. Dann wieder große Oasen mit
traditionellen Bauernhöfen am Rand. Jetzt kommen die "gestreiften"
Berge mit halb-nomadischer Bevölkerung. Nach einem Abstecher in den
Supermarkt von Guelmim erreichen wir durch die Berge der
Kaktusbauern ach Sidi Ifni.
Sidi Ifni 22.1. Diese Stadt ist eine Überraschung, voll entspannt und hauptsächlich von Pensionisten in Caravans und von Surfern besucht. Sie entstand 1934 und wurde von den Spaniern - am Beginn der Franco-Diktatur - im Stil des Art Deco wie aus einem Guss errichtet. Es hat sich im Spanischen Viertel fast nichts verändert und so präsentiert es ist heute wie eine Zeitkapsel. Diese Enklave wurde erst in den 1960er-Jahren an Marokko zurückgegeben und die hatten so ihre leibe Not damit (sprich - keine große Liebe zum Spanischen Erbe). Von der UNESKO geschützt, beginnen nun auch die Marokkaner langsam mit Restaurierungen. Am langen Sandstrand suchen in der Früh Frauen und Kinder nach Muscheln, die dann am Markt verkauft werden.
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Auch in hier haben wir eine schöne Bleibe gefunden - das
Tiwaline
Guesthouse - und ein sehr gutes (und sehr günstiges) Restaurant - das Grand
Canaria, eine Empfehlung unseres Hausherrn. Da strahlt mein Liebster.
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Fahrt nach Essaouira 23.1. Wie fahren bei kühlem Wind recht früh los und finden ein Platzerl am Meer zum Frühstücken (sehr frisch!). Dann geht es auf nebligen Landstraßen ins Landesinnere in den Norden. Hier liefern riesige Plantagen und Folienhäuser Gemüse und Obst - auch nach Österreich. Vorbei an Agadir (das einzig Interessante ist hier das Stadion), wieder der Küste entlang gelangen wir in die Region der Arganbäume. Sieht ähnlich aus wie Olivengärten. Die Region Essaouira ist das Zentrum der Arganölproduktion (für Thomas Hartlieb liefern wir einen Gruß aus der Steiermark an seinen Ölmühlenkollegen ab). Übrigens - diese ganz bunten Mauern mit Häusern darin sind Schulen für die Kleinen - sehen in ganz Marokko gleich färbig aus.
Essaouira 24.
- 27.1.
Diese Stadt ist nach wie vor für mich eine der schönsten, eine
Mischung aus Marokkanischer Exotik, portugiesischem
mittelalterlichem Flair und viel Lebendigkeit. So ist es auch nicht
verwunderlich, wenn die Wehranlagen immer wieder als Kulisse in
Filmen auftaucht (z.B. in Game of Thrones und Königreich der
Himmel). Im Hafen tummeln sich viele Fischerbote und unendlich viele
Möwen. Man muss etwas abseits der Tourismusströme in die Altstadt
eintauchen. Wenn man wie wir eine Wohnung zur Verfügung hat ist
Einkaufen am Gemüsemarkt ein Vergnügen.
Das
Töchterchen zu Besuch in unserer herrlichen Wohnung
Unsere Wohnung in der
Residence Louzani ist wie immer ein Traum. Da
haben wir nicht nur das herrlichste Bett in Marokko, sondern auch
genügend Platz für einen Gast. So hat sich unsere Tochter spontan
entschlossen uns 4 Tage zu besuchen. Da sie genauso wie wir gutes
Essen zu schätzen weiß - ab auf den Fischmarkt und danach in die
Küche.
Unterwegs nach Fes
28.1.
Schweren Herzens machen wir uns auf den langen Weg (über 700 km) in
den Norden nach Fes. Zum ersten Mal fällt uns das Weiterfahren
schwer. Wieder über die schöne Schrägseilbrücke bei Rabat biegen wir
nach Osten ab. Am Wochenende dienen alte Korkeichenwälder der
Bevölkerung als Picknickplatz. Ansonsten sieht es ein bisserl
aus wie in Griechenland, viele Olivenhaine, viel Orangen und viel
Gras, auch mit Schafen und Ziegen. Als wir Fes erreichen ist für uns
ausgeflaggt - nein, natürlich bedeutet das, dass jemand aus der
königlichen Familie anwesend ist.
Fes
29.1.
Was soll ich zu Fes sagen - da überlasse ich meinem Mann das Wort:
"In erster Linie prepotent!" Ein buntes, hektisches Gewusel, wo jeder versucht dich über den Tisch zu ziehen und zwar auf die
unangenehme Art (Handeln und Verhandeln ist schon ok). Ja, es ist
die größte Medina der Welt und man muss sie wohl einmal gesehen
haben, aber nocheinmal fahren wir sicher nicht hin. Und das mit
"Wohnen im Riad" hat sich für uns auch erledigt - einfach zu
finster. Obwohl - das Beste an Fes ist das Frühstück im Riad Naila
und der Ausflug nach Meknes. Zwei weitere Lichtblicke - ein
Holzmuseum mit sehr schönem Innenhof und das Marzipangebäck an Platz Seffarine im Metallerviertel. Ach ja - nach der Ankunft sind wir so
erledigt, dass wir nur noch im Zimmer picknicken.
Meknes
30.1.
Was für ein Unterschied, hier ist alles entspannter, weiter,
luftigen und freundlicher. Wir kennen ja Meknes schon (vor 6 Jahren
habe ich mir dort von einer Schneiderin einen Kaftan nähen lassen)
und wissen, dass die Stadt sehr angenehm ist. Wir tauchen ein in die
gepflegte Medina (auch UNESCO Weltkulturerbe) und erfreuen uns an
den schönen Garnläden, Werkstädten für Silbertreibarbeiten und
Gewürzständen (Gewürze eingekauft haben wir schon in Essouira). Otto
entdeckt einen Sportschuhladen und schlägt zu. Von der
Restaurantterrasse aus sehen wir auf das bunte Treiben am
Hauptplatz hinunter.
nach Tetouan
31.1.
Wir fahren wider früh los und entkommen dem Morgenverkehr. Das
Wetter hat sich eingetrübt und die Landschaft um den Stausee im
Nordwesten von Fes hat etwas Surreales. Hier ist auch schon Frühling
und offensichtlich die Heukammer des Landes.
Tetouan - die weiße Stadt
1.2.
Man sieht im ganzen Land, dass sich enorm viel weiterentwickelt hat.
Am stärksten ist es uns in Tetouan aufgefallen. Das war vor 4 Jahren
noch eine ziemlich schmuddelige Stadt mit einer zwar auch UNESCO
geschützten Medina, aber die war doch sehr "ursprünglich", sprich
unbefestigte Gassen, ungepflegte Häuser und überall soetwas, das wir
als Flohmarkt bezeichnen würden.
Heute - der staubige Parkplatz von einst ist ein schön gestalteter
Platz über einer PARKGARGE! Da sind wir paff. Die illegalen Händler
sind weg von der Straße und in der Altstadt sind die Gassen über
neuen Kanalanlagen gepflastert, die Häuser großteils gekalkt und
hergerichtet. Auch die Neustadt ist extrem sauber (wie übrigens in
fast ganz Marokko) und gepflegt. Ganz Tetouan wirkt richtig
herausgeputzt.
Wir schlendern durch die Medina, kaufen Unmengen an Gemüse und
Trockenfrüchten ein und ich muss wieder den Innenhof mit den
Hochzeitskleiden besuchen - da werden Mädchenträume wahr. In Lixus
haben wir gelesen, dass die dort gefundenen Mosaike hier in einem
Museum ausgestellt sind. Ich leibe alte Mosaike - also nix wie hin.
Wohlfühlen in Tetouan -
Ins Rifgebirge
2.2.
Eigentlich wollten wir nicht mehr herumfahren, aber das wunderschöne
Wetter nach einer Nacht mit stürmischem Regen hat uns ins Rifgebirge
gelockt. Das war eine Superentscheidung! Zuerst der Küste entlang
nach Oued Laou und dann die Straße Richtung Chefchaouen. Hier ist
richtig Frühling. Wir haben das Rifgebirge noch nie so grün und
blühend gesehen. Durch die Schlucht, die genau so gut auf Kreta sein
könnte, geht es hinauf zum Stausee. Die Frauen hier haben eine ganz
eigene Tracht, die etwas am Peru erinnert. Auch hier hat sich viel
gebessert, sogar die Dörfer und kleine Bauernhöfe abseits wirken
adrett.
Der Norden war lange Zeit ein ungeliebtes Steifkind des Könighauses,
aber der jetzige Herrscher gibt sich offensichtlich Mühe und macht
sehr viel Richtig - wie im ganzen Land.
Auf der Rückfahrt sehen wir bereits zu den Felsen von
Gibraltar.
Fahrt zum Hafen Tanger MED und aufs Schiff 3.2.
Unser Schiff fährt erst am späten Nachmittag ab. Wir lassen uns Zeit
und gondeln gemütlich über kleine Landstraßen, wieder vorbei an einem
Stausee (der Schriftzug bedeutet: Gott - das Land - der König),
durch ein sehr spezielles keines Dorf (das aussieht wie aus der
Schweiz), unter dem Autobahnkreuz durch (das auch in Sizilien stehen
könnte) hin zu einer kleinen Stadt am Meer - Ksar es Seghir - direkt
neben dem Hafen. Auch hier hat sich viel verändert, der entzückende
Strand war eine Müllhalde und ist heute blitzesauber und die Ruinen
dahinter restauriert, das Städtchen adrett. Wir gönnen uns eine
letzte Tajine. Dann aufs Schiff und rein in unsere sehr geräumige
Kabine. Diesmal ist wesentlich weniger los, als auf der Herfahrt,
das Essen noch besser und das Meer schaukelt einen sanft in denn
Schlaf.
Fahrt nach Hause mit
Zwischenstopp
6. - 7.2.
Nach elendslanger Ausschiffung beginnt unsere Heimfahrt im
Schneegestöber. Kurz vor Mitternacht kommen wir am Gardasee an. Ein
wunderschönes Zimmer in der
A Casa di Manu erwartet uns. In der
Früh geht es nach Sirmione. Ein zauberhafter Ort, besonders bei
diesem diffusen Wetter und ohne Touristen. Dann in Richtung nach
Hause, wo uns der richtige Winter erwartet. Wir sind zuhause und ich
bedanke mich für euer Interesse an unserer Reise. |
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Die Reiseroute
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