Reise am Peloponnes

30. November bis 12. Dezember 2018

Anne Joshi & Otto Blassnig

   

 

Die Anreise mit Hindernissen

27. – 29.11.2018

 

Am Abend des 27. Novembers sind wir um 21:30 mit vollgepacktem Auto bei klarer Nacht nach Venedig aufgebrochen. Pünktlich um Mitternacht machen wir an einer Raststelle Halt um Ottos Geburtstag einzuläuten – jetzt ist er auch 60. Währen der langen Fahrt durch die Nacht klügeln wir das Menü für unsere nächste Fischrundeneinladung aus - es wird "Bella Italia" heißen.
In Venedig fahren wir über die Brücke zum Hafen und stehen vor verschlossenen Schranken. Dass der Fährhafen verlegt wurde ist irgendwie an uns vorüber gegangen. Na dann auf nach Maghera und den Hafen in Fusina suchen, und das ist eine Sucherei, da hundsmiserabel angeschrieben. Endlich stehen wir fast vor der richtigen Fähre, da werde ich aus dem Auto geholt und durch einen gründlichen Check gejagt, weiter darf ich zu Fuß auf die Fähre, während Otto vollkommen unkontrolliert auf das Schiff fährt. Die Sinnhaftigkeit dieser Aktion ist mir gänzlich schleierhaft.
Endlich in unserer Kabine angekommen, es ist 3:30, legen wir uns gleich schlafen um bald wieder aufzuwachen, da es sehr kalt ist. Das ganze Schiff ist unbeheizt. Wie haben noch nie auf einer Fähre gefroren. Na dann war auch noch ein Bett durchgebrochen,…
Auf jeden Fall erreichen wir am 29. gegen 8:00 den Hafen von Igumeniza und warten auf die Weiterfahrt nach Patras. Um 10 Uhr werden auch wir von Bord geschickt – keine Weiterfahrt nach Patras (später haben wir erst erfahren, dass in Griechenland Generalstreik angesagt war). Also über Land auf den Peleopennes, eine Fahrt durch eine Gegend die wir noch nicht kennen. Dann über die Brücke nach Patras und mit einer kleinen Zwischenstation (herrliches Essen in Kato Achais / Alykes) kommen wir am späten Nachmittag in Olympia an (nettes Zimmer im Zentrum).

 



 

       

 

Olympia

30.11.


Bei herrlichem Wetter machen wir uns zu Fuß zu den antiken Stätten auf. Auf dem Weg dahin kaufen wir noch Frühstück ein. Hier war ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. der Austragungsort der ursprünglichen Olympischen Spiele. Wir haben die gesamte Anlage fast für uns alleine und können ungestört die Resten alter Tempel, Spielanlagen, Bäder, einer kleinen Kirche und auch unser Frühstück genießen.
 


 

 

Ein besonderes Highlight ist das Archäologische Museum. Es ist eines der bedeutendsten Museen Griechenlands.
Aus Wikipedia: Saal 1 ist der geometrischen Epoche gewidmet und zeigt u. a. frühe Figuren im Bronzeguss. In Saal 2 sind weitere Bronzefiguren aus der geometrischen und der archaischen Zeit ausgestellt, ferner der Akroter des Heratempels, an dem noch alte Farbspuren zu erkennen sind. Der dritte Saal enthält eine Rekonstruktion eines Teils des Schatzhauses von Megara sowie den einzigen bekannten erhaltenen antiken Bronzerammbock. Im vierten Saal werden u. a. der Helm des Miltiades sowie der Becher des Phidias gezeigt.
Der Mittelsaal enthält die Giebelskulpturen des Zeustempels. Der Ostgiebel zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos, der Westgiebel den Kampf zwischen den Lapithen und Kentauren. An den Schmalseiten dieses Saales sind die Metopen des Tempels ausgestellt, die die zwölf Arbeiten des Herakles darstellen.
Saal 6 ist der Nike des Paionios gewidmet. Diese etwa drei Meter hohe Marmorfigur stand ursprünglich auf einem Sockel von etwa acht Metern Höhe vor dem Zeustempel.
In Saal 7 befindet sich der Hermes des Praxiteles. Diese Statue stammt aus der Zeit um 330 v. Chr. und zeigt den nackten Gott Hermes, der den kleinen Dionysosknaben auf dem Arm hält.
In den beiden letzten Sälen befinden sich Statuen aus römischer Zeit; hervorzuheben ist das Standbild eines Stiers aus dem Nymphäum des Herodes Atticus.
Am Abend finden wir ein nettes Lokal, das für uns auch zu dieser Jahreszeit kocht.

 


 

   

 

Weiterfahrt durch die Berge

1.12.

 

 

 

Schon recht früh machen wir uns auf den Weg in die Berge – unser Ziel Dimitsana und das Prodomou Kloster.
Nach schier endloser Kurvenfahrt durch sehr reizvolle, manchmal frostige Landschaft erreichen wir den Parkplatz oberhalb dem Kloster. Eine kleine Wanderung führt uns an seine Pforte. Eine atemberaubende Lage, an die Felsen geklebt und trotzdem recht großzügig, auch von Gärten umgeben. Wir werden sehr herzlich von einem Mönch empfangen und dürfen uns frei im Haupttrakt bewegen. Danach gibt es Kaffee und Süßes. Vom Balkon aus sehen wir das gegenüber liegende Kloster Philosophou.

 


 

 

Wir erreichen nach 1,5 Stunden Fahrt den Apollontempel bei Bassae. Das sehr spezielle UNESKO-Projekt – den gesamten Tempel mit einem Zelt schützen – mag wohl konservatorische Sinn machen, die Stimmung und das Gefühl für die Antike sind gänzlich ruiniert.
 


 

Wieder zurück ins Auto und gefühlte 5 Stunden durch die Pampas (es waren nur 2) auf der Such nach einer Möglichkeit etwas zu Essen zu bekommen – Fehlanzeige. Obst und ein Brotrest vom Vortag müssen ausreichen. Kurz vor unserm Ziel sind wir im LIDL eingefallen, ich habe beschlossen selbst zu kochen. Um vier Uhr erreichen wir unser Häuschen in der Fairway Residence in den Olivengärten über Pylos, eine sehr schöne Unterkunft.

 

   

 

Eine gute Woche in Pylos

1. - 9.12.

 

Wir fühlen uns in unserem Häuschen sehr wohl, vor allen das herrliche Bett - endlich wieder gut schlafen. Auf der Terrasse wird geschmaust und geturnt, im Wohnzimmer geknotzt und gelesen, na und in der Küche gekocht.

 


 

 

Pylos ist ein nettes Örtchen, vor allem mit seinem Golfplatz etwas für ebensolche Spieler. Wir entdecken natürlich sofort einen Fischladen, hier wird eingekauft und dann gleich verkocht, natürlich mit frischem Gemüse vom Gemüseladen.

 


 

Ausflug nach Methoni

4.12.

 

Wir besuchten heute die Festung von Methoni. Die imposante Burganlage wurde von den Venezianern nach Vertreibung der in dieser Region ansässigen Piraten im 12. Jahrhundert erbaut und diente neben der Festung von Koroni als wichtiger Stützpunkt für die Schifffahrt Richtung "Heiliges Land". Ab ca. 1500 n. Chr. wurde die Festung von Methoni von den Türken erobert, die sich hier über mehr als 300 Jahre behaupten konnten. Im Jahre 1828 fiel die Festung dann an die Franzosen, die sie kurze Zeit später an die Griechen übergaben. Das Highlight der Festung ist eine Turm, der sich an der Spitze der Festung Methoni im Meer befindet - sehr romantisch.
Im Festungsgraben wird das Golfspiel geübt.

 

 

   

 

Tagesausflug nach Messene

5.12.

 

Ich habe mir im Sommer noch einen neuen Reiseführer zum Peloponnes gekauft, wir haben zwar schon 3 alte und antiken Stätten wird´s wohl keine neuen geben - trotzdem. Und recht hatte ich - eine Empfehlung noch  jenseits der Touristenströme in den Bergen versteckt - die antike Stadt Messene. Ohne jede Internetrecherche fahren wir bei herrlichem Wetter los. Nach 1 1/4 Stunden Fahrt sehen wir zu unserer Linken eine Ebene in einen Talkessel eingeschmiegt und sind - wir man auf "Neudeutsch" so sagt - total geflasht. Eine großzügige und superschön präsentierte Ausgrabungsstätte liegt zu unseren Füßen. 2 Stunden Herumwandern und Staunen ohne Ende. Dazu noch das unglaubliche Hellgrün nach den starken Regenfällen. Aber seht selbst.

Vorher noch aus Wikipedia ein paar Infos:
Messene ist eine antike griechische Stadt im Südwesten der Peloponnes. Sie bildete die Hauptstadt Messeniens im Altertum und liegt etwa 16 km nordöstlich nahe der Küste des Messenischen Golfs zum Ionischen. Zwischen dem in die Stadtbefestigung einbezogenen Berg Ithome (798 m) und dem Berg Eua strategisch günstig gelegen, konnte sich die Stadt gut entwickeln, da es keine benachbarten größeren Städte gab.
Der thebanische Feldherr Epameinondas rief nach dem Sieg über Sparta die vor der spartanischen Herrschaft geflüchteten und weithin verstreuten Messenier zurück und gründete 369 v. Chr. mit ihnen Messene als Hauptstadt des neuen Staates Messenien. Messene hatte noch in der römischen Kaiserzeit einige Bedeutung. Die Reste einer Basilika belegen eine Siedlung sogar noch in frühbyzantinischer Zeit.
Im Bereich des antiken Stadtzentrums befinden sich Reste des Theaters, das 40 m breite Brunnenhaus der Arsinoe – der lokalen Sage nach Tochter des messenischen Königs Leukipp und Mutter des Gottes Asklepios; daran anschließend ist ein kleiner Ansatz einer Halle freigelegt, wohl die nördliche Halle der Agora.
Eine Beschreibung des antiken Reiseschriftstellers Pausanias (4,31 - 33) ermöglicht die Identifizierung der zu beträchtlichen Teilen erst in jüngster Zeit ausgegrabenen Monumente, die derzeit noch rekonstruiert und wieder aufgerichtet werden. Messene wurde erst in den letzten Jahren intensiv erforscht und ist umfangreichstes Ausgrabungsgebiet in Griechenland. Es ist daher laufend Änderungen bezüglich Grabungs- und Rekonstruktionsstand unterworfen.
 

 

 

 

im Museum

 

Unterwegs

 
 

   

 

Die Voidokiliabucht und die Höhle des Nestor

7. + 8.12.

 

Bei strahlendem Sonnenschein machen wir uns auf den Weg in die Voidokilia-Bucht. Wir haben beschlossen auf einer Seitenstraße durch die Lagune zu fahren - großer Fehler. Wir nicht bedacht, dass es vor unserer Ankunft am Peloponnes heftig geregnet hat. kurz vor dem Ziel, und nachdem wir 3 Schlammpfützen glücklich durchfahren sind, stecken wir mit dem Auto fest - trotz vieler Bemühungen fahrtechnischer Art bewegt es sich keinen Zentimeter. Ein Blick unter den Wagen zeigt uns - total aufgesessen, rechtes Vorderrad wenig Bodenhaftung. Da hilft nur noch graben, zuerst mit den Schilfrohren, dann mit Hammer, danach die Räder unterlegen. Ottos voller Einsatz zeigt Wirkung. Mit gefühlvollem Gasgeben und einem Schups von mir und ist das Auto frei. jetzt aber gleich nach Hause - wir sind voll "einpaniert".

 

 

 

Am nächsten Tag starten wir gleich in der Früh den zweiten - erfolgreichen - Versuch, wohlweislich über asphaltierte Straßen.  Nach einer keinen Wanderung rund um die Bucht und hinauf zur Höhle werden wir mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Im Sand überraschen mich keine Zufallsbilder, die an fernöstliche Tuschezeichnungen erinnern.

 

 

   

 

Weiterfahrt nach Gythion

9.12.

 

In der Nacht hat es regelrecht geschüttet. Vorausschauend haben wir das Auto schon gestern Nachmittag gepackt. Nun die letzten Teile verstaut und los geht die Fahrt. Die unbefestigte Straße durch die Olivengärten hat sich in eine regelrecht Rutschbahn verwandelt - fahren wie auf purem Eis und das bergab mit viel Kurven. Da waren die Winterfahrten im Graben in Kärnten eine gute Übung. Otto bringt das Auto und uns sicher auf die Hauptstraße, bleibt total cool währen mir fast das Herz stehen bleibt.

Die  Wetterlage ist hoffnungsvoll. Das hat sich leider nicht so ergeben, wie wir es uns gewünscht haben. Besonders in den Bergen nach Kalamata entwickelt sich ein regelrechtes "Jauchewetter", wie unser Freund Wolfgang aus Kreta sagen würde.

 

 

 

Raus aus den Bergen und dem miesen Wetter gelangen wir nach Mestras - eine gut erhaltene Ruinenstadt - Byzantinische Hochkultur vergangener Zeiten. Es liegt ca. eine Fahrstunde von Kalamata entfernt, zählt zum Weltkulturerbe und steht unter dem Schutz der Unseco.


Geschichte: Mystra wurde als Folge kriegerischer Ereignisse im Jahre 1245-1278 zu Zeiten der Kreuzfahrer von den Franken gebaut. Im Kampf um die Vormachtstellung auf dem Peloponnes mit Byzanz gelang es dem Fürsten Guillaume II de Villehardouin die Eroberung Lakoniens. Um dies abzusichern wurden die Burgen, wie Monemvasia und auch Mystra gebaut. Der Erfolg hielt nicht lange und die Franken mussten die Burgen an Byzanz abtreten. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum. Mitglieder des Kaiserhauses aus Konstantinopel stellen die Gouverneure im Palast von Mystas. Der Palast in der Oberstadt wird vielfach umgebaut und vergrößert. Die befestigte Siedlung soll mehrere tausend Menschen beherbergt haben.
Mit dem Fall Konstantinopels an die Türken, verfällt auch die Bedeutung Mystras. Das ehemalige Zentrum für Geisteswissenschaften kommt unter türkische Verwaltung. Minarette prägen nun das Stadtbild. 1770 begannen albanische Truppen, auf Geheiß der Türken, Mysta zu zerstören und der griechische Freiheitskampf tat seines auch dazu bei. Heute kann man noch gut erahnen, welche Bedeutung dieser Ort einmal in der Geschichte des Peloponnes gespielt hat (mehr zur bewegten Geschichte >hier)
 

 

Nach diesem herrlichem Erlebnis gehr es weiter Richtung Gythion, wo wir ein einfaches, aber sehr nettes Hotelzimmer im Milton gebucht haben. Unsere Wirtin ist Deutsche, die über 30 Jahre bereits hier lebt. Die Aussicht direkt aus dem Bett ist unglaublich. Am Abend noch schnell in den Ort etwas essen - der Hunger ist groß -und dann ab ins Bett (da warten schon unsere Krimis).

 

 

 

Die Mani

10.12.

 

Heute geht es auf die Mani, den mittleren Finger am Peloponnes. Wetter droht wider jaucheartig zu werden, also entschließen wir uns zuerst die Tropfsteinhöhlen von Diros zu besuchen. Zuerst werden wir ein Stück mit dem Boot gefahren, dann geht es zu Fuß weiter durch phantastische Tropfsteinlandschaften. Auf einem Fußsteig über der Bucht verlässt man die Höhlen. Das Wetter ist leider noch immer nicht besser, die Wellen schlagen hoch - die Mani halt, da gehört wildes Wetter dazu, wenngleich ich auf den Regen gut verzichten kann.
 

 

Wir lassen es uns nicht verdrießen und fahren weiter auf der Suche nach den schönsten alten Wohntürmen, die am ehesten noch den Schottischen Brochs ähneln. Ein bisschen erinnern sie mich auch an die Familientürme in der Toskana, wenngleich sie hier aus gänzlich anderer Motivation gebaut wurden, da geht es um Verteidigung, sei es gegen den Nachbarn oder den Feind von außen, wie gegen die Türken seinerzeit. Die haben sich an der Mani sozusagen die Zähne ausgebissen.

Ganz im Süden, an der Kehre Richtung Nordosten liegt Vathia, das schönste der Turmdörfer. Mein großer Wunsch hat sich erfüllt - das perfekte Licht für ein schönes Bild. Das herrliche Wetter bleibt uns die ganze Ostküste entlang erhalten. Hier erscheinen das Leben und die Landschaft noch rauer, noch karger.

 

 

   

 

Reise nach Nafplio

11.12.

 

Zu Beginn unserer Weiterreise ist es doch noch recht düster und Kalt. von den Bergen schaut der Schnee herunter. Wir nähern uns der Schlucht des Evrotas.
 

 

 

Vom Plateau führt ein Pilgerweg hinunter zu dem kleinen Kloster Palaiomonastiro. Das Denkmal des Palaiomonastiro befindet sich in der steilen Schlucht des Flusses Evrotasdas und ist nur mehr als Ruine zu sehen. Wie so viele Klöster hat auch dieses eine sehr tragische Geschichte: Die höhlenartige Kirche aus dem 12. Jahrhundert, war aufgrund ihrer Verteidigungsposition vor Angriffen von außen geschützt. Es war der Unterschlupf für die Bewohner des Martyriums in Vrontamas, die sich viele Tage dort versteckt hatten, als die Truppen von Ibrahim sie am 15. September 1825 lebendig verbrannten. Die gelang dem Besetzer erst durch den Verrat eines ostsansässigen Osmanen.

 

 

Unsere Weiterfahrt führt uns vorbei an Sparter, wo wir von weitem nochmals auf Mistras blicken. Je näher wir Nafplio kommen, desto schmuddeliger wird da Wetter. Unser Zimmer in Nafplio ist eine Sensation: nicht nur dass es das entzückendste Hotelzimmer ist, das wir in Griechenland ja gesehen haben (ein Eckzimmer mit Balkon auf beiden Seiten und das in der Altstadt, unweit von einem Parkplatz), es ist auch noch warm, das Bett bequem und der Hausherr ist sehr nett und großzügig. Im Vorraum ist eine kleine Küche mit allem, was man so zum Frühstück brauchen kann, und das vollkommen kostenlos. Da es wie aus Kübeln schüttet machen wir es uns mit unseren Krimis bequem. Später finden wir auch noch eine urige Taverne mit original griechischer Küche.
 

 

   

 

Weiterfahrt nach Piräus

12.12.

 

Heute ist es richtig kalt. Wir starten in der Früh bei 3° Celsius vorbei am antiken Tyrins nach Mykene. Von Weitem winken schneebedeckte Berggipfel.

 

 

In Mykene angekommen waren wir die ersten Touristen - kein Wunder, es ist 8:20 und hat 0° - saukalt. Wir beschließen zuerst das Museum zu besuchen in der Hoffnung, dass die aufgehende Sonne auch Wärme bringt.

 

 

Wer Aufstieg zum Löwentor beginnt und wir tauchen in die Geschichte ein.

Mykene war in vorklassischer Zeit eine der bedeutendsten Städte Griechenlands, nach ihr wurde die mykenische Kultur benannt.

Geschichte: Man fand einzelne jungsteinzeitliche Scherben, die vor 3500 v. Chr. datieren. Der Ort war bereits bewohnt, jedoch wurde von späteren Baumaßnahmen zerstört. Der Beginn der Bronzezeit, wird heute in das letzte Drittel des 4. Jahrtausends datiert. Es sind Kontakte, vor allem zu den Kykladen und ihrer ebenso reichen wie alten Kultur, nachgewiesen.

Aus der Zeit von 2100 bis 1700 v. Chr. datieren vereinzelte Scherbenfunde, unter ihnen die sogenannte minysche Keramik. Die ersten Bestattungen in Gruben oder Steinkistengräbern im Westen der Akropolis, teilweise noch innerhalb der frühesten Befestigungsmauern, stammen aus dem 18. vorchristlichen Jahrhundert.
Seine größte Blüte erlebte Mykene im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt blieb bis ins 5. Jahrhundert ununterbrochen bewohnt.
Außerhalb der Umfassungsmauer fand man im Grabzirkel B zehn Steinkistengräber in noch mittelhelladischem Stil und mehrere tiefere Schachtgräber mit Bestattungen in Steinkisten. Reiche Grabbeigaben weisen auf die hohe Stellung der Toten hin.

Im Grabzirkel A, der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. in die Befestigungsmauer der Oberstadt integriert wurde fand man sechs große Schachtgräber, die Überreste von neun weiblichen, acht männlichen und zwei jugendlichen Körpern enthielten. Die Grabbeigaben waren noch reicher als im Grabzirkel B. Die Anwesenheit von gravierten und eingelegten Schwertern und Dolchen sowie Speer- und Pfeilspitzen lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, dass hier Kriegerfürsten und ihre Familien begraben liegen. Zu den hier gefundenen Kunstgegenständen gehören die Goldmaske des Agamemnon, der sogenannte Nestorbecher von Mykene und Waffen.

Ab 1600 v. Chr. ersetzten Tholosgräber die Schachtgräber als Hauptgrabform der Oberschicht. Die älteren Schachtgräber wurden in dieser Zeit mit einiger Mühe konserviert, was darauf schließen lässt, dass sie mittlerweile als kulturelles Erbe der herrschenden Familien betrachtet wurden. So fanden die modernen Archäologen die Schachtgräber weitgehend unberührt vor – im Gegensatz zu den augenscheinlicheren Tholosgräbern, die alle bereits in der Antike oder in späterer Zeit geplündert wurden.
Um 1350 v. Chr. wurde die Mauer in kyklopischer Bauweise neu errichtet. Der letzte Palast auf der Akropolis wurde errichtet, wobei Vorgängerbauten vollständig abgetragen oder überbaut wurden.

Im Tempel innerhalb der Mauern fand man einen Skarabäus der ägyptischen Königin Teje, die mit Pharao Amenophis III. verheiratet war, zusammen mit einer Statue aus dem SH IIIA2 oder B1. Die Beziehungen von Amenophis III. zum Fürstensitz von Mykene werden durch eine Inschrift im Tempel des Amenophis III. bestätigt. Allerdings wird die Regierungszeit von Amenophis III. spät im SH IIIA1 angesetzt. Es ist also wahrscheinlich, dass Amenophis (oder seine Frau) den Skarabäus einer früheren Generation mykenischer Herrscher übersandte, bevor deren Nachfahren diesen (zwei bis drei Generationen später) im Tempel deponierten.
Um 1250 v. Chr. wurde die Mauer im Westen erweitert und der Grabzirkel A befand sich jetzt innerhalb der Mauern. Zur gleichen Zeit wurde am Haupteingang das bekannte Löwentor errichtet. Über dem Querbalken wurde das Löwenrelief in Form eines Entlastungsdreiecks aufgesetzt, um die Last des Mauerwerks auf die Seitenwände zu verteilen.
Ab 1200 v. Chr. begann der Niedergang von Mykene, das seine Vormachtstellung während des 12. Jahrhunderts v. Chr. einbüßen sollte. Wie alle Paläste in Südgriechenland wurde auch der von Mykene kurz nach 1200 v. Chr. zerstört. Die Keramik und deren Verzierung änderten sich während dieser Phase sehr schnell, und Handwerk und Kunst sanken auf ein niedrigeres Niveau herab. Die Siedlung schrumpfte, die Zitadelle sowie die Unterstadt blieben aber bewohnt. In archaischer Zeit wurde auf dem höchsten Punkt ein Hera-Tempel errichtet.
Im Jahr 480 v. Chr. beteiligten sich 80 Mykener an der Schlacht bei den Thermopylen. Ein Jahr später schickte Mykene zusammen mit Tiryns 400 Kämpfer in die Schlacht von Plataiai. 468 v. Chr. eroberten die Argiver Mykene, verschleppten die Einwohner und schleiften die Mauern.

(aus Wikipedia >mehr)

 

 

Die Kuppelgräber: Direkt auf dem Hügel der Akropolis trifft man auf neun dieser Begräbnisstätten, die ohne Zweifel zu den Glanzstücken der mykenischen Architektur zählen. Es handelt sich dabei um Gräber von Königen oder von hohen Würdenträgern, die auf die Zeit von 1500 bis 1100 v. Chr. datiert werden. Am bekanntesten ist das aus dem 13. Jh. v. Chr. stammende Grab, das die Bezeichnung «Schatz des Atreas» trägt. Atreas war König von Mykene und Vater Agamemnons. Hier wurden sehr viele goldene Haushaltsutensilien gefunden, ebenso goldene Handspiegel, Etuis, Bürsten und ähnliche Schönheitsutensilien, und sogar Kriegsgeräte aus dem begehrten Edelmetall. Die viel gerühmte, goldene «Maske des Atreas», die ein männliches Gesicht zeigt, dürfte der wohl geheimnisvollste der Funde sein.

 

 

 

Unser nächster Halt führt uns nach Epidauros, zu dem alte Asklepiosheiligtum (Sohn des Apollon) und dem etwas jüngerem, dafür berühmteren Theater mit seiner unglaublichen Akustik.

Auch hier hat man ein neues kleines Museum errichtet. Auf dem Ausgrabungsgelände entdecken wir eine "Openair-Restauratorenwerkstatt".

 

 

 

Wir machen noch einen letzten Abstecher Richtung Süden. Auf dem Weg von Epídauros nach Portochéli oder Ermióni sieht man schon von weitem einen kraterartigen Einschlag in einem Felshang oberhalb der kleinen Ortschaft Dídyma - kein Meteoriteneinschlag, sondern vielmehr die seltene Naturerscheinung, genannt "Doline": Wasser hat das Karstgestein unterirdisch ausgehöhlt, die Höhlendecken sind im Laufe der Zeit eingebrochen. Noch viel größer als die Doline, die man von der Straße aus sehen kann, ist eine zweite, die direkt davor liegt: gut 40m tief und über 100m Durchmesser. Von oben kann man sich durch Löcher im Zaun bis an den Rand trauen, doch Vorsicht ist geboten, es geht steil bergab. Durch einen etwas versteckt liegenden Tunnel kommt man dann auch in den Krater, wo Eremiten zwei kleine Kapellen in den Felsen hineingebaut haben.
 

 

Angefüllt mit Bildern und Erlebnissen genießen wir noch die letzte Etappe an der Ostküste in Richtung Festland. Am Isthmus von Korinth verabschieden wir und vom Peloponnes.

 

 

Unsere Fähre nach Kreta wartet in Piräus, wo wir in unseren griechischen zuhause ein Monat lang verweilen werden - aber das ist eine andere Geschichte.

www.kreta-landhausurlaub.com

 

   

    

Die Reiseroute